Gute Nachrichten für die vielen, vielen Fans des American Football in Deutschland. Zum ersten Mal in ihrer mehr als hundertjährigen Geschichte kommt die NFL nach Deutschland. München und Frankfurt wurden als die Städte ausgewählt, die abwechselnd die Spiele der American Football-Liga ausrichten. In der bayerischen Landeshauptstadt ist das Spiel bereits für dieses Jahr geplant – in der nächsten regulären NFL-Saison -, in Frankfurt wird es 2023 stattfinden.
Der genaue Austragungstermin und die teilnehmenden Mannschaften sind noch nicht bekannt, werden aber im Zusammenhang mit der Bekanntgabe des NFL-Spielplans 2022 im Laufe dieses Jahres veröffentlicht. Das wird jedoch nur ein kleiner Teil einer langfristig angelegten Partnerschaft zwischen der Bundesliga und der NFL sein, die viele weitere Aktivitäten umfassen wird – und die leicht auf weitere deutsche Städte ausgeweitet werden könnte.
Langfristige Kooperation zwischen Bundesliga und NFL
Neben den Spielen selbst veranstalten die NFL, die Bundesliga und die ausgewählten Städte auch zahlreiche Aktivitäten für die Fans. So soll ein Fan-Fest in der Innenstadt stattfinden, und die Inhaber von Eintrittskarten können zudem am Spieltag die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen. Außerdem soll die Sportart American Football durch Aktivitäten an Schulen, im Feriensport oder bei Sportfesten bei Schülern bekannter gemacht werden. Obendrein wird ein Projekt namens „Flag Football Program“ organisiert, um immer mehr Mädchen für American Football zu begeistern. All diese Initiativen werden von der NFL jährlich finanziell erheblich unterstützt.
München und Frankfurt wurden in einem im letzten Jahr begonnenen Verfahren als Veranstalter ausgewählt, wobei die Landeshauptstadt, die Mainmetropole und Düsseldorf unter neun Städten in Deutschland in die engere Wahl kamen. Das erste Spiel in Deutschland ist eines von fünf internationalen NFL-Spielen, die für 2022 geplant sind, zusammen mit einem in Mexiko und drei im Vereinigten Königreich.
Wie bereits erwähnt, ist es jedoch durchaus möglich, dass diese Zusammenarbeit in den kommenden Jahren auf weitere Städte erweitert wird. Wie NFL-Kommissionär Roger Goodell in einer Erklärung sagte, prüft die NFL „Bereiche einer breiteren Zusammenarbeit mit der Bundesliga“. Das liegt vor allem an der wachsenden Fangemeinde im ganzen Land.
Deutschland: ein wichtiger Markt für American Football
Kürzlich bezeichnete die NFL unser Land als einen „aufstrebenden großen Markt für das Spiel“. Schätzungen zufolge leben in Deutschland rund 19 Millionen NFL-Fans. Darüber hinaus ist die wöchentliche Zuschauerzahl bei den Partnern ProSieben und DAZN seit 2017 jährlich um mehr als 20 Prozent gestiegen, und der Superbowl LV markierte die dritte Saison in Folge mit einem Rekord an deutschen Zuschauern. Auch die Fantasy-Football-Beteiligung und die Verkäufe im NFL-Shop und beim Videospiel Madden sind stetig gestiegen.
Als ob das nicht schon Beweis genug wäre, hat eine aktuelle Umfrage der AFG Videoforschung ergeben, dass American Football der zweitbeliebteste Fernsehsport in Deutschland ist, den jeder Dritte im letzten Jahr gesehen hat.
Das dürfte in Stuttgart besonders zutreffen, wie die vielen Football-Vereine in und um der Stadt beweisen, darunter solche wie die Stuttgart Scorpions oder Stuttgart Surge. Das bedeutet hoffentlich, dass wir auch in unserer Stadt bald NFL-Spiele sehen können.