Mit sich ändernden Bedürfnissen der Bevölkerung werden sowohl öffentliche als auch private Gebäude niedergelegt. Wenn diese zu teuer sind, um sie instand zu halten oder abzureißen, werden sie dem Verfall überlassen. Und genau dann werden die Lost Places zum Anziehungspunkt für „Urban Explorers“ oder „Urbexer„. Eine wachsende Zahl von Fotografie- und Abenteuerbegeisterten, die sich auf die Suche nach geheimnisvollen Orten machen. Hier findet ihr vier Lost Places in Stuttgart (und Umland), die selbst erfahrene Urbexer immer wieder faszinieren.
Aber Achtung,..
…denn es gibt beim „Urban Exploring“ bestimmte zu Regeln befolgen:
- Nicht einbrechen.
- Keine Gefahren eingehen.
- Keine Verschmutzung oder Veränderung des Ortes.
- Keine spezifischen Adressen weitergeben – um Vandalismus und Überfüllung zu vermeiden.
Und auch in Stuttgart gibt es spannende Lost Places für alle Mutigen, die sich an die oben genannten Regeln halten.
1. Bunkerwald in Waldstetten
Zu Beginn des Kalten Krieges baute die US-Armee in einem Wald bei Waldstetten 28 Bunker zur Lagerung von Waffen, Munition und für noch andere unbekannte Zwecke. Sie wurden in den 80er-Jahren aufgegeben. Heute ist der Wald ein Naturschutzgebiet und die Bunker – zugemauert oder durch Erdrutsche beschädigt – dienen bedrohten Fledermausarten als zu Hause. Das Heimatmuseum Waldstetten bietet Führungen durch die gesamte Anlage an.
2. Hotel Waldlust
Es gibt wohl nur wenige Menschen, die das Grand Hotel Waldlust in Freudenstadt noch nicht kennen. Sei es als Drehort für Horrorfilme oder als Schauplatz des Livestream-Events „Horrorcamp“ – das Hotel ist Schauplatz für so einige Events. Was einst ein luxuriöses Hotel mit 140 Suiten mitten in der Natur war, das sowohl Könige als auch Hollywood-Stars empfing, ist heute ein riesiges und beeindruckendes stillgelegtes Gebäude. Und dank des Vereins für Kulturdenkmale Freudenstadt auch ein historisch erhaltener Ort, in dem man sogar übernachten kann.
3. Bauerndorf Gruorn
Bis in die 30er-Jahre war Gruorn ein Bauerndorf mit einer mehr als 700-jährigen Geschichte. Das kann man an der noch stehenden Kirche und Schule sowie den zahlreichen Ruinen einzelner Häuser erkennen, die teilweise unterkellert sind. Von der späteren Nutzung als Truppenübungsplatz der Reichswehr zeugen zwei Zementbauten, Straßen, Panzersperren und Munitionslager, die rund um den Ort zu finden sind – all dies könnt ihr auch bei einer Führung entdecken.
4. Der Tiergarten Tübingen
Tübingen ist eine Stadt, in der so ziemlich jede Ecke eine Geschichte erzählt. Dazu gehört auch der Spitzberg: zunächst Heimat der Ödenburg und seit Anfang des 20. Jahrhunderts des Tiergarten Tübingen. Von 1907 bis 1919 wurden im Zoo Eisbären, Tiger, Alligatoren und weitere Arten gepflegt. Sie erfreuten die Anwohner der naheliegenden Städte und offenbar sogar König Wilhelm II.. Den Ersten Weltkrieg überlebte der Zoo jedoch nicht und im Laufe der Zeit verschlang ihn der Wald vollständig. Seitdem ist nur ein einziger Käfig übrig geblieben.
Wir wünschen Spaß beim Gruseln beim Betrachten der Lost Places in Stuttgart.