Zu den vielen Dingen, die diese Stadt – und Landschaft – einzigartig machen, gehört zweifellos Schwäbisch.
Doch so schön und traditionsreich diese Mundart auch ist, für Neuankömmlinge kann es schwierig sein, sie zu verstehen – und noch schwieriger zu sprechen. Wenn ihr euch dazu zählt und davon träumt, ein echter Schwabe zu werden, haben wir hier ein paar hilfreiche Tipps:
Fazit: Das Ziel ist sparen
Schwaben sind in ganz Deutschland bekannt für ihre Neigung – manche würden sagen: Besessenheit – Mundbewegungen zu sparen. Mit anderen Worten: Die Grammatik soll so einfach wie möglich gehalten werden, die Wörter so kurz und simpel wie möglich. Das ist eigentlich die Grundlage der schwäbischen Sprache.
1. Silben und Buchstaben filtern
Das Wichtigste zuerst: Wenn es darum geht, Mundbewegungen einzusparen, muss man damit beginnen, unnötige Silben und Buchstaben zu streichen. Das bedeutet, Präfixe und Suffixe wegzulassen: aus „unmöglich“ wird „omeglich“ und aus „beten“ wird „bät„. Aber das ist wirklich nur die Spitze des Eisbergs. Wusstet ihr, dass man in manchen Fällen auch fast das ganze Wort weglassen kann? Beispiel: „nicht“ – „it„.
2: Immer Umlaut. Immer.
Hand aufs Herz: Wir haben vielleicht gelogen. Beim Schwäbisch geht es nicht nur um Vereinfachung. Zumindest nicht, wenn es um Vokalen geht. Da wird es kompliziert – die Mundart ist nämlich viel reichhaltiger als Standarddeutsch. Aber der Tipp ist einfach: Im Zweifelsfall, immer Umlaut verwenden. Ihr mögt euch irren, aber zumindest klingt ihr nicht wie ein Preuße. Anstatt „lesen“, sagen wir also „läs„.
3. Hochdeutsch aufweichen
Viele Menschen aus aller Welt halten Hochdeutsch wegen der vielen Konsonanten für eine harte, unpoetische Sprache. Das liegt nur daran, dass sie kein Schwäbisch gehört haben. Buchstaben wie P, T, K werden zu B, D, G abgeschwächt. Zum Beispiel: aus „unnötig“ wird „aonaedich„.
4. Vereinfacht die Aussprache noch mehr
Hochdeutsche Wörter, bei denen die Buchstaben „ST“ vor einem Vokal stehen, werden „SCHT“ ausgesprochen. Aber auch hier gibt es Verbesserungsmöglichkeiten: Ersetzen Sie das „ST“ einfach immer durch „SCHT„. Die Situation spielt keine Rolle: „Lust“ – „Luscht“
5. Wer braucht schon Personalpronomen?
Da wir durch das Weglassen der Präfixe und Suffixe bereits so viel Energie gespart haben, können wir die Personalpronomen direkt an das Ende des des vorangehenden Wortes anhängen. Anstatt also „wir haben“ oder „ihr habt“ zu sagen, nehmen wir den einfacheren Weg: „homr“ oder „hosch„.
6. Alles geschieht jetzt!
Die Vereinfachung der Grammatik muss zwangsläufig über die Vereinfachung der Verbkonjugationen erfolgen. Zu diesem Zweck werden alle bestehenden Vergangenheitsformen auf das vollständige Präsens reduziert. Und die Zukunftsform funktioniert genauso, außer dass Indikatoren wie bald, morgen, usw. hinzugefügt werden. Denkt mal darüber nach: Braucht ihr wirklich noch etwas mehr?
7. Diminutiv-Liebe
Hat diese Besessenheit, jedes Wort zu vereinfachen und zu verkürzen, einen tatsächlichen Sinn? Natürlich! Es macht das Leben einfacher und unsere Sprache schöner. Oh, und außerdem erlaubt es uns, die Diminutivform auf JEDES SUBSTANTIV anzuwenden, das es gibt. Wie zum Beispiel: „Katze“ – „Kätzle„