Der starke Temperaturunterschied zwischen dem Stadtzentrum und dem Umland ist ein meteorologisches Phänomen, das als Wärmeinseleffekt bekannt ist. Dies sind die Ursachen dafür:
Jeder Sommer ist es das Gleiche: Sobald die Temperaturen steigen, fliehen Tausende aus der Stadt, um an den Stränden oder auf dem Land frische Luft zu schnappen. Und aus gutem Grund – das Wetter spielt hier nämlich gar keine Rolle. Es kann regnen, so viel es will – irgendwann wird es in der Stadt heiß werden. Aber warum ist das so?
Neben dem allgemeinen weltweiten Temperaturanstieg führen Wissenschaftler den Temperaturkontrast auf eine Vielzahl von Faktoren zurück. An erster Stelle steht die hohe Bevölkerungsdichte. Generell gilt: Je mehr Menschen an einem Ort leben, desto wärmer wird es. Natürlich sind auch andere Faktoren wie der Autoverkehr, die Anzahl der Bäume in der Stadt, das Vorhandensein von U-Bahn-Stationen, die Straßenbeleuchtung und die Art der Baumaterialien zu berücksichtigen.
Asphalt und Beton halten beispielsweise einen höheren Prozentsatz der Wärme zurück als Erde. Zudem geben sie sie nur nachts in den kühlsten Stunden in Form von heißer Luft ab. Außerdem verhindert die hohe Dichte von hohen oder relativ hohen Gebäuden, dass Außenwinde die heiße Luft wegblasen können. Auch die Stadtgestaltung spielt in diesem Sinne eine große Rolle: Je mehr Parks und Bäume eine Stadt hat, desto frischer ist ihre Sommerluft.
Wie immer hat dieser scheinbare Nachteil auch eine Kehrseite: Heißere Sommer bedeuten auch weniger kalte Winter.